Immer wieder begegnet man Menschen, denen eine besondere Art von Lebenseinsicht widerfahren ist;
bzw sich auf dem Weg dorthin fühlen und so auch ihre Umwelt dran teilhaben lassen, und verkünden, wie "reichhaltig", wie "bunt" das Leben sei,
und daß man "nehmen", ja "geniessen" muß was "in einem steckt",
und dabei ständig "bereichernde Erfahrung" machend..
Wenn es aber nun darum geht, mal konkrete Anwendungsbeispiele zu nennen, die sich derlei Selbstfindungsgedöns ergeben, dann kommen Alltagsbeochbachtungen, Selbstreflexionen, Trivialweisheiten und Empfindungsprosa dabei raus - die genauso dröge, langweilig, unerfüllt und humorlos wie mit ohne Selbsterkenntnissen. |
(1/233) Heute: Mimi
"Bibi schob jenes Glas von links nach rechts. Nächste Folge: Bubbelchen... |
(2/223) Heute: Bibi"Seit gestern Montag. Die Bäume fallen von den Blättern und die Flecken an der Wand, sie stieren mich an, so wie ich mich selbst, und eine kalte Pizza hach so abgekühlt, kühl wie die kalte Schulter des Gatten. Eklig. Gehen. Ich laufe über den Teppich. Er ist auf dem Boden. Ich werde die Topfplanzen neu arrangieren. Das gibt mir Kraft, zu mir selbst zu finden. Blumenerde, ich komme!" Morgen: Taste Space |
(3/223) Heute: Roswitha
"Ich stelle mir das Leben... wie eine scheue und zugleich wilde Kreissäge
vor.... ruhig und dann wieder bewegt andereseits.... verletzend, wenn ich sie
mit meinen vielen Fingern ertasten und verstehen möchte.... Demnächst: Dr. Tim Taler Tabliban. Oder Norbert. |
(4/233) Heute: Hubert, Fotograf
"'Komm, lass uns Versteck spielen....' In der nächste Folge: F. Olga |
(5/233) Heute: Bidlungbürger Ingo"Da höre ich wochenlang die Spätromatiker Bax, und Creston und, ja, auch Samuel Barbers mehr quietsch- als todtrauriges 'Adagio for Strings'und sapperlot, auch nach drittenmal Angucken 'Die fabelhafte der Welt der Amelie' komme ich nicht drauf, daß im Mittelteil grad eben jenes gespielt wird. Verwechsle es gar mit Mahlers 10ten..." Demächst: Impressionen eines liegengelassenen Fresspakets. |
(6/233) Aus dem Phrasenbaukasten: Einleitungssätze,die - wenn nicht schon Hoffnung auf Originelles, so doch - Mut auf mehr machen. Und in ihrer prätensiösen Lebens-Einsichtsmitteilungs-Tonfall gnadenlos bis zum Schluß 2-3 Bildschirmseiten weiter durchhalten:
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